Die Krise des US-Autobauers General Motors (GM) wird nicht spurlos an der Tochtergesellschaft Opel vorübergehen. "GM steht mit dem Rücken zur Wand", sagte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Forschungsinstitut Car der Frankfurter Rundschau. Daher müsse der Konzern seine Investitionspläne auf jeden Fall überprüfen. Denn nach Einschätzung des Autoexperten der Fachhochschule Gelsenkirchen wackelt die Finanzierung.
GM hat allein im zweiten Quartal einen Verlust von 15,5 Milliarden Dollar ausgewiesen. Nach Berechnungen der Ratingagentur Standard & Poor's wird der größte US-Autobauer in diesem Jahr rund 16 Milliarden Dollar verbrennen. "Wer gibt GM da noch Geld", fragt sich Dudenhöffer. Das werde auch Opel treffen.
Selbst eine Pleite von GM schließt Dudenhöffer nicht aus. "Opel wird es dann sehr schwer haben, weil Zulieferer und Kunden das Unternehmen nur dann beliefern, wenn es Cash bezahlen kann", sagt der Auto-Experte.
General Motors Europe hatte vor ein paar Wochen noch angekündigt, kräftig in Opel zu investieren. Neun Milliarden sollen bis 2012 in die Kernmarke fließen. Daran halte GM Europa auch fest, betonte der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz. Es dürfte jedoch schon "wahnsinnig schwierig" werden, diese Geld aus eigener Kraft zu stemmen.
GM Europe, zu dessen Geschäft Opel 80 Prozent beisteuert, macht zwar noch Gewinn. Dieser sei aber mit 20 Millionen Dollar vor Steuern im zweiten Quartal "hauchdünn", warnt Dudenhöffer. Er rechnet damit, dass nach dem Absatzeinbruch in den USA (siehe Kasten) auch die Auto-Nachfrage in Westeuropa noch deutlich nachlassen wird.
Der neue Opel Insignia, der Ende des Jahres herauskommen soll, sei zwar "ein gutes Auto", angesichts der aktuellen Spritpreis- und Öko-Debatte jedoch einfach zu groß. Das sieht der Betriebsratschef Franz völlig anders: "Opel hat die richtige Produktpalette."
Die meisten Experten erwarten, dass GM auch in den kommenden Quartalen Verluste schreiben wird. Zudem kämen die neuen Kleinwagen in den nächsten zwölf Monaten noch nicht in den USA auf den Markt. Ob sich der Export von Opel aus Europa in die Vereinigten Staaten lohnt, ist umstritten. Dudenhöffer hält dies mit Blick auf den schwachen Dollar für zu teuer. Doch Opel-Mann Franz findet, das sei allemal besser, als Toyota in den USA vollends das Feld zu überlassen.
Ging das nicht schon Jahre lang so, daß General Motors Mieße macht und die Angst um Opel umgeht?
Seit wann ist Opel überhaupt eine Tochtergesellschaft von GM? Weil, soweit ich weiß hat Opel doch im Wk. 2 LKW und andere Rüstwagen für die deutsche Wehrmacht hergestellt.
Die Adam Opel GmbH ist ein deutscher Automobilhersteller, der nach Umwandlung in eine AG im Jahre 1929 (seit 2005 GmbH) zum US-amerikanischen Automobilkonzern General Motors gehört.