Rüsselsheim. Die Opel-Arbeiter wollen in einen umfassenden Streik treten, sollte der US-Konzern General Motors sich gegen einen Verkauf der deutschen Tochter entscheiden. Bleibe Opel bei GM, werde «alles lahmgelegt», zitierte das Blatt mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen. Über Streikmaßnahmen werde seit dem vergangenen Wochenende gesprochen. Eine Sprecherin des IG-Metall-Bezirks Frankfurt am Main, der für die Mehrzahl der deutschen Opel-Standorte zuständig ist, wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren: «Wir sagen dazu offiziell nichts.» Unterdessen gab sich Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz zuversichtlich, dass der Verkauf des Autobauers an das Konsortium um den Zulieferer Magna zustande kommen wird. GM-Chefunterhändler John Smith habe in einem Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium bestätigt, «dass das Konzept von Magna und der Sberbank das wirtschaftlich sinnvollste und industriell zukunftsfähigste für New Opel ist», sagte Franz. Aussagen des Opel-Treuhänders Dirk Pfeil, die Bundesregierung wolle den Verkauf von Opel nochmals neu bewerten seien aus der Luft gegriffen, sagte Franz. Die alte Bundesregierung habe wiederholt betont, dass keinerlei Staatshilfe an General Motors abfließen dürfe: «Das wird der neue Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle nicht anders sehen.» Das Bundeswirtschaftsministerium wollte den Bericht nicht kommentieren. Brüderle verwies in Berlin darauf, dass am 3. November eine Entscheidung des GM-Verwaltungsrats und anschließend eine Entscheidung der Treuhand falle: «Ich sehe dem mit Interesse entgegen.» Man habe aber eine Situation, in der vieles schon festgelegt sei. «Ich gehe davon aus, dass beide Gremien eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen.» Er selbst werde am Nachmittag erste Gespräche im Haus führen und sich informieren. Es gelte die bewährte Handwerksregel: «Erst grübeln, dann dübeln.»