ZitatDer Golf ist nicht teurer geworden – aber auch wirklich überall besser als die Konkurrenz, wie VW behauptet? In einigen Punkten offenbart der Wagen ungeahnte Schwächen.
Das beste Auto seiner Klasse sollte eigentlich sechs Gänge haben. Die gibt es allerdings nicht bei allen Modellen des neuen Golf, sondern zum Beispiel beim Hyundai i30 und Kia Cee‘d. Die Basismotoren des Wolfsburgers müssen sich mit fünf Gängen begnügen, erst ab 140 PS (Benziner) bzw. 150 PS (Diesel) gibt es deren sechs.
Die Gewichtsersparnis ist auch nicht bei allen Modellen so enorm: Bis zu 100 Kilo sind es im Idealfall, beim 1205 Kilo schweren Basismodell inklusive Fahrer zum Beispiel schrumpft die Ersparnis im Vergleich zum Vorgänger allerdings auf magere 15 Kilogramm. Dafür gibt es allerdings eine bessere Serienausstattung und einen Turbo- statt eines Saugmotors – und gut sechs Zentimeter länger ist der Wagen auch.
Zwei verschiedene Hinterachsen Der Golf misst als Viertürer 4255 mm in der Länge, mit Außenspiegeln 2027 mm in der Breite und 1452 mm in der Höhe (Vorgänger: 4,20 x 1,78 x 1,48 Meter). Das Gepäckraumvolumen beträgt 380 bis (bei umgelegten Sitzen) 1270 Liter, der Tank fasst 50 Liter (Vorgänger: 55 bis 60 Liter).
An der Vorderachse gibt es Federbeine mit Dreiecksquerlenkern, hinten werden die Räder von einer Vierlenkerachse mit Einzelradaufhängung geführt. Die Modelle bis 90 kW bekommen hinten eine weniger komplexe, aber ebenfalls neu entwickelte und leichtere Verbundlenkerachse. Der Wagen hat eine elektromechanische Servolenkung. Außerdem gibt es eine „Fahrprofilauswahl“, ähnlich wie man das von aktuellen BMW-Modellen kennt. Die Programme Eco (verbrauchsorientiert), Sport Normal und Individual stehen zur Verfügung, in Verbindung mit der adaptiven Fahrwerksregelung DCC noch zusätzlich Comfort.
Nicht ohne meinen Turbo Saugmotoren gehören zumindest auf dem deutschen Markt der Vergangenheit an, alle Aggregate des Golf haben Turboaufladung und Direkteinspritzung. Vom Vorgänger übernommen wurden die Sechs- und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Der Golf startet mit folgenden Aggregaten: [list][*]1.2 TSI mit 63 kW / 85 PS und Fünfganggetriebe (Verbrauch 4,9 Liter / 100 km; Höchstgeschwindigkeit 179 km/h; Beschleunigung 0-100: 11,9 Sekunden)[/*:m] [*]1.4 TSI mit 103 kW / 140 PS mit Sechsganggetriebe (Verbrauch 5,3 Liter / 100 km; Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h; Beschleunigung 0-100: 8,4 Sekunden) – dieser Motor kommt auch mit Zylinderabschaltung wie beim Audi A3 und verbraucht dann 4,9 Liter.[/*:m] [*]1.6 TDI mit 77 kW / 105 PS und Fünfganggetriebe (Verbrauch 3,8 Liter / 100 km; Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h; Beschleunigung 0-100: 10,7 Sekunden)[/*:m] [*]2.0 TDI mit 110 kW / 150 PS (Verbrauch 4,1 Liter / 100 km; Höchstgeschwindigkeit: 216 km/h; Beschleunigung 0-100: 8,6 Sekunden)[/*:m][/list:u]
Die Preise des neuen Golf staffeln sich wie folgt: [list][*]Trendline (1.2 TSI / 85 PS): 16 975 Euro[/*:m] [*]Trendline (1.4 TDI / 105 PS): 20 725 Euro )[/*:m] [*]Comfortline (TSI / 85 PS: 18 925 Euro; TSI / 140 PS: 22 525 Euro)[/*:m] [*]Comfortline (TDI / 105 PS: 22 675 Euro; TDI / 150 PS: 25 275 Euro)[/*:m] [*]Highline (TSI / 140 PS: 24 175 Euro; TDI / 150 PS: 26 925 Euro)[/*:m][/list:u]
Der Aufpreis für das 6-Gang DSG bzw. das 7-Gang DSG-Getriebe beträgt jeweils 1825 Euro, genau wie beim Vorgängermodell.
Golf BlueMotion wird der Sparmeister Alle Motoren haben jetzt serienmäßig eine Start-Stopp-Automatik an Bord und sind mit Bremsenergie-Rückgewinnung ausgestattet. Der 140-PS-Benziner mit Zylinderabschaltung ist bereits aus dem Audi A3 bekannt. Der sparsamste Golf wird wieder das Modell BlueMotion, es soll sich im Schnitt mit 3,2 Litern auf 100 Kilometer (entspricht 85 g/km CO2) begnügen. Das wäre dann schon fast das von Greenpeace geforderte Dreiliter-Auto.
Das Motorenprogramm zum Marktstart ist natürlich nur der Anfang der Fahnenstange. Es gibt Schritt für Schritt mehr Power, viel mehr. 2013 kommt der neue GTI mit weit über 200 PS, der Golf R mit Allradantrieb dürfte sogar rund 300 Pferdestärken unter der Haube haben. Und den 180 PS-Benziner oder den 184 PS starken Dieselmotor aus dem Seat Leon wird es wohl auch im Golf geben, letzterer würde sich gut für ein neues GTD-Modell eignen.
Für die Öko-Fraktion stellt VW ein Erdgasmodell sowie Elektro- und Hybridversionen parat – aber erst später, ärgert sich Greenpeace. VW lässt sich durch die Kritik nicht beirren, schließlich kauft in der Golf-Klasse fast niemand ein Hybridauto.
Die Serienausstattung [list][*]Trendline: Unter anderem sind hier Klimaanlage, ESP, elektronische Differenzialsperre, automatisches Multikollisions-Notbremssystem, elektronische Parkbremse, elektrische Fensterheber, Bordcomputer, Start-Stopp-Automatik und Tagfahrlicht an Bord – aber kein Radio.[/*:m] [*]Comfortline: Zusätzlich zur Trendline-Ausstattung kommen unter anderem Komfortsitze, mehr Ablagen, Lederlenkrad, Schubladen unter den Vordersitzen, Radio „Composition Touch“, Müdigkeitserkennung sowie die Einparkhilfe (vorn und hinten) hinzu[/*:m] [*]Highline: Hier ergänzen allerlei Zierrat, Alcantara/Stoff-Sitze, Sitzheizung, Ambientebeleuchtung, Klimaautomatik, Scheinwerfer-Reinigungsanlage und Nebelscheinwerfer die Ausstattung – letztere gibt es zum Beispiel beim Hyundai i30 bereits im Serienmodell.[/*:m][/list:u]
Preise für Sonderausstattung [list][*]Vier Türen: 900 Euro[/*:m] [*]Seitenairbags hinten: 355 Euro (Kopfairbags für alle Passagiere sind serienmäßig)[/*:m] [*]Panorama-Schiebedach: 1050 Euro[/*:m] [*]Fahrerassistenz-Paket (enthält unter anderem Abstandsregeltempomat, Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, Spurhalteassistent und Fernlicht-Assistent: 2350 Euro (nicht für Trendline erhältlich)[/*:m] [*]Rückfahrkamera: 280 Euro[/*:m] [*]Einparkautomat „ParkPilot“: 750 Euro[/*:m] [*]Adaptive Fahrwerksregelung DCC: 990 Euro[/*:m] [*]Navigationssystem: je nach Version und Ausstattungsumfang 505 bis 2725 Euro[/*:m] [*]Keyless-System (schlüsselloses Starten): 370 Euro[/*:m] [*]Sportsitze: 355 Euro[/*:m][/list:u]