Es sollen weiterhin Teile dort gefertigt werden, nur halt keine Endmontage mehr...
Habe heute im Autohaus (war dienstl. da) mal bisserl in der Autoblöd geblättert und einen interessanten Artikel gelesen, wie GM Opel selber kaputt wirtschaftet. War am Beispiel des Insignia/Malibu. Ging halt drum, wie GM versucht seine eigenen Marken (Chevrolette = dumping) auszustechen.
Da fällt mir gerade noch das schöne Plaket von der Imagekampagne, "Das Handwerk" ein:
Zitat von zulu354Ging halt drum, wie GM versucht seine eigenen Marken (Chevrolette = dumping) auszustechen.
Hallo,
nur halte ich es in meinem maßlosen Unverstand für unerklärlich, weshalb der VW-Konzern es erfolgreich schafft, mit VW, Audi, Seat und Skoda 4 Marken (die Nobel- und Sinnlos-Karossen á la Bugatti nicht mitgezählt) parallel anzubieten, wohingegen GM da bereits intern scheitert.
Überkapazitäten entstehen doch nur dort, wo keine Fahrzeuge verkauft werden. Es sollte doch vorrangiges Ziel sein, der Konkurrenz das Wasser abzugraben. Hier wird doch artig Platz gemacht, damit der Markt nicht zu eng wird.
Wenn sich die Marktdominanz von VW weiter ausweitet, sehe ich eines Tages nur noch KdF-Wagen zu Kartellpreisen rumfahren.
Wieso es bei GM nicht klappt, vermag ich leider auch nicht zu sagen. Anbei habe ich besagten Vergleichstest gefunden.
ZitatDie deutsch-amerikanische Feindschaft[/size]
Die Konzernbrüder Opel Insignia und Chevrolet Malibu teilen sich die Technik, müssen aber gegeneinander antreten. Ein Vergleich der beiden Limousinen.
Müssen wir General Motors eine Rabenmutter schimpfen? Man könnte es fast meinen. Denn während die deutsche Tochter Opel um ihr Überleben kämpft, wird die Schwester Chevrolet gepäppelt. Verrückt, aber wahr: mit Technik, die in Rüsselsheim entwickelt wurde, unterm "Bowtie"-Logo aber billiger verkauft wird. So flickt bereits der Cruze dem Astra am Zeug. Mit dem Trax wird Chevy bald dem neuen Opel Mokka an den Karren fahren. Und auch wenn die Marketingstrategen hartnäckig beteuern, beide Autos sprächen ganz verschiedene Käufergruppen an: In der Mittelklasse balgt sich nun auch noch der Malibu mit dem Insignia. Gibt es sie noch, die deutsch-amerikanische Freundschaft? Oder hängt in der transatlantischen Familie bald der Haussegen schief? Auf zum ersten Vergleich!
Kehrt den hemdsärmeligen Ami raus: In Sachen Design macht der Malibu eher auf breitschultriger Macho. Beide Autos teilen sich das technische Skelett, die sogenannte Plattform. Sie wurde von Opel-Ingenieuren konstruiert, steht aber natürlich auch anderen Konzern-Marken zur Verfügung. Dazu zählt auch Chevrolet, wo man gern die uramerikanische Tradition beschwört, einen Großteil der Autos für Europa jedoch mittlerweile in Korea produziert. Dort kommt auch der 167 PS starke 2,4-Liter-Benziner her, der im hier gezeigten Malibu unter der Haube steckt. Alternativ ist ein 2.0-Diesel mit 160 PS im Angebot. Ihn bauen deutsche Opelaner im Werk Kaiserslautern. Äußerlich erkennt man bei den beiden Brüdern erst auf den zweiten Blick Gemeinsamkeiten. Wer sich mit dem Maßband nähert, stellt jedoch fest, dass der Achsabstand beim Malibu exakt derselbe ist wie beim Insignia: 2737 Millimeter. Kein Wunder: Das gibt die Plattform so vor. Ansonsten macht der breitschultrige Chevy mehr auf Macho, kehrt den hemdsärmeligen Ami raus. Der Insignia dagegen setzt auf schwungvolle Eleganz und versteckt seine Limousinenform unter einer schlanken Coupé-Silhouette. Chevrolet: der Rustikale. Opel: der Feine? Ja. Diese Linie ziehen die GM-Geschwister auch unterm Blech konsequent durch.
Gut abgestimmt: Der Opel Insignia spricht sowohl sportliche als auch komfortorientierte Fahrer an. Das Ausstattungs-Feuerwerk, das der Malibu zum schlanken Basiskurs von 29.990 Euro abbrennt, beeindruckt zwar, denn für vieles, was der Korea-Ami serienmäßig mitbringt (beheizbare Ledersitze, 18-Zoll-Alus und Navi beispielsweise), bittet Opel extra zur Kasse. Andererseits enthält Chevrolet Malibu-Käufern moderne Technik-Highlights wie adaptive Dämpfer oder Assistenzsysteme vor. Auch die besonders langstreckentauglichen Sitze mit dem Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken (AGR) gibt's beim Chevy-Dealer weder für Geld noch gute Worte. Ein schlechtes Auto ist der Malibu deswegen keineswegs. Nur eben ein schlichteres. Was man auch Verarbeitung und Fahrwerk anmerkt. Die Oberflächenqualität der Cockpit-Kunststoffe kann sich zwar sehen (und auch fühlen) lassen. Jedoch braucht keiner eine Lupe, um zu erkennen, dass der Opel sorgfältiger zusammengebaut ist. Das gleiche Bild bei Federung und Lenkung: Dem Insignia ist deutlich anzumerken, dass sich die Ingenieure Mühe gegeben haben, eine harmonische Abstimmung zu finden, mit der sowohl sportliche als auch komfortorientierte Fahrer zufrieden sind.
Der Malibu ist diesbezüglich weder Fisch noch Fleisch. Beim Kurvenkratzen hätte man ihn gern ein wenig straffer, auf schlechten Straßen fehlt es ihm an Feder-Feingefühl. Am besten eignet sich der Chevy als entspannter Cruiser. Dann kommt seine gute Geräuschdämmung zur Geltung, die zu leichtgängige Lenkung stört nicht weiter, und der 2,4-Liter-Benziner bleibt entspannt wie Urlauber an einem Sonnentag am Strand von Malibu. Während Chevrolet nach alter Schule einen Saugmotor unter die Haube packt, folgt Opel der aktuellen Motoren-Mode des "Downsizing" und setzt mit seinem 1.6er-Turbo auf die Kombination aus kleinem Hubraum und Zwangsbeatmung.
Das bringt zwar einen Steuervorteil, sonst aber nicht viel. Auf dem Prüfstand springt nur ein mickriger Zehntelliter Verbrauchsvorteil heraus, und in der Praxis zeigt sich, dass der turbountypisch erst in höheren Drehzahlen wach werdende Opel-Motor bei stärkerem Leistungsabruf auch einen ganz schön anständigen Schluck aus der Pulle nimmt. Kommt es zum Bruderzwist? Vielleicht. Der Malibu ist weder Marshmallow-weicher Straßenkreuzer noch klappriger Dünnblech-Koreaner, sondern eine sehenswerte, wenn auch einfacher gestrickte Limousine nach dem Muster "viel Auto fürs Geld". Lückenlose Ausstattung und fairer Preis machen ihn zu einem ernst zu nehmenden Player in der Mittelklasse. Ernster, als Opel derzeit lieb sein dürfte.