Jubiläum auf Deutschlands Straßen: Das Tempolimit von 50 km/h innerorts wurde vor 50 Jahren eingeführt. Dass in der Stadt nicht schneller gefahren werden darf und maximal 100 km/h auf Landstraßen, gilt heute als selbstverständlich. Das war nicht immer so.
In der jungen Bundesrepublik gab es es von 1953 bis 1957 gar keine Geschwindigkeitsbegrenzungen für Personenwagen und Motorräder. Sogar Lkw durften auf Autobahnen so schnell fahren, wie sie konnten. Die StVO gab lediglich vor, dass der Fahrzeugführer die Geschwindigkeit so einzurichten habe, dass er immer in der Lage ist, seinen Verpflichtungen im Verkehr Genüge zu leisten...
Die Unfallzahlen sprachen eine andere Sprache. In den Jahren des Aufschwungs wuchs und wuchs die Zahl der Kraftfahrzeuge und mit ihr leider auch die Zahl der Verkehrstoten. 1957 waren es nahezu 15 000 tödlich Verunglückte bei 2,76 Millionen zugelassenen Pkw. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 starben 5094 Menschen bei Verkehrsunfällen, die Zahl der Pkw hat sich allerdings in Deutschland seit 1957 um das 17-fache auf 46 Millionen erhöht. Würden Sie den Führerscheintest heute noch bestehen? Mehr...
Die Diskussion über ein erforderliches Tempolimit wurde lange heiß diskutiert. Am 1. September 1957 trat das Gesetz in Kraft. Mit ihm wurde auch der Begriff "geschlossene Ortschaft" sozusagen erfunden.
Schnell sanken die Unfallzahlen in den Städten. Vor allem die Schwere der Zusammenstöße nahm ab. Stuttgart meldete schon 18 Tage nach dem Inkrafttreten der neuen Regelung, die Zahl der Unfalltoten sei um die Hälfte zurückgegangen. Die dümmsten Verkehrsschilder? Wir zeigen Sie Ihnen. Mehr...
Niemand stellt die 50 km/h heute noch in Frage. Ein Tempolimit von 50 Kilometern gilt mittlerweile in fast allen Städten Europas. Nur in der Slowakei darf innerorts 60 km/h gefahren werden. No limits gibt es nur noch auf der Isle of Man. (km)