Hi Leute , da es bei uns in der Nacht mal wieder 15cm Neuschnee gegeben hat, hab ich mir heute beim Schneeräumen auf der Straße mal Gedanken über die Schneelast auf meiner Garage gemacht. (Betongarage ca 5,5mx2,5m) Irgendwie wurde ich dabei dann doch nervös , Berichte über eingestürzte Dächer gibts ja genügend. Also kurzerhand ne Leiter angestellt und mal auf Garagendach gestiegen.
War schon beeindruckend was ich da sah, im mittel ca 50cm hoch der Schnee in verschiedenen Schichten. Unten schon ziemlich hart und feucht (also schwer) obendrauf dann der "neue" Pulverschnee. Mal ne Schaufel genommen, oha, ziemlich schwer. Meine Nachbarn kamen dazu ( es stehen 4 Garagen nebeneinander) und wir entschieden uns ,aus dem Gefühl heraus, da muss was runter.Also angefangen was abzuschaufeln , wirklich recht mühsam den "verharschten" Scheiß da runter zu wuchten. Hat mit 3 Mann ca 2 Stunden gedauert um alle 4 Dächer zu räumen. Dann noch den runtergeworfenen Schnee von den Garagen wegräumen , das bin ich nicht mehr gewohnt, das gibt nen Muskelkater denk ich. Aber jetzt schlaf ich wieder ein bißchen besser.
Hab mal versucht die Last zu berechnen. Um die Berechnung für die Schneelast zu vereinfachen, wurde in der DIN 1055-5 eine Schneedichte und damit ein Schneegewicht für die Berechnung festgelegt. (Wichte: γ = 2 kN/m³] Das ergibt bei ner Schneehöhe von ca 50cm folgende Rechnung: L*B*H = 6,0m*2,50m*0,5m = 7,5m3 Schneevolumen pro Garage bei den angenommenen 2kN/m3 Wichte ergibt sich eine Schneelast von 7,5m3*2kN/m3 = 15kN pro Garage Das entspricht einer Masse von ca. 1500kg [1,5 Tonnen] pro Garagendach.
Nicht schlecht oder.......aber kein Problem für ein Betongaragendach wie ich dann im Netz gefunden hab. Die sollen ca 80 -100kN pro m2 aushalten.
Habt Ihr Euch schon mal über Eure Garagendächer, Carportdächer, Vordächer daraufhin Gedanken gemacht???
jetzt hat es hier auch geschneit: Wen sich das zur Angewohnheit auswächst, werde, ich den Schnee wohl zum Nachbarn (VW-Nutzfahrzeugefahrer) rüberschaufeln müssen ...
Unsere Garage (9*3 m) hat ja ein zusätzliches Spitzdach (passend zum Haus), so dass der Schnee herunterrutschen kann. Daher gibt es bei uns hiermit keine Probleme...
Allerdings hatten wir uns vor nem Monat etwas Sorgen wegen unser 24 qm großen Terrassenüberdachung gemacht. Dieses Dach hält eine Last von ca. 1,5 t aus. Mitte Januar lagen so ca. 25 - 30 cm drauf. Da ich wissen wollte, wie schwer das Ganze in etwa ist, habe ich einen 1l-Messbecher mit Schnee gefüllt (nicht gepresst sondern wie auf der Hecke neben dem Dach vorzufinden nur durch Eigengewicht gepresst). Dieses einem Liter Wasser entsprechende Volumen habe ich dann in einen vorher abgewogenen Gefrierbeutel gepackt und das Ganze dann gewogen. Ergebnis: Der Schnee im Volumen eines Liters Wasser wog 125 g.
Gehe ich jetzt von einem Gesamtvolumen von 6 Kubikmetern (24 qm x 25 cm) aus, so hätte ich eine Schneelast von 6000 l x 125 g = 750 kg = 0,75 t. Ausgehend von 30 cm Schneehöhe wären es bereits 900 kg bzw. 0,9 t.
Bei diesem Pegel haben wir uns dann doch entschieden, ein Leichtgewicht nach oben zu schicken und den alten Schnee runterscheufeln zu lassen. Damit es in Zukunft erst gar nicht soweit kommt haben wir uns im Baumarkt einen Teleskopstiel samt Schaumstofflippe aus dem Gardenasystem geholt (Maximallänge 4 m). Mit diesem können wir nun von den Schlafzimmerfenstern aus den Schnee bis auf ca. 50 cm ans Vordachende heranschieben. Von dort aus kann der Rest mühelos von einer ans Dach angelehnten Leiter aus herunter gezogen werden.
Macht man das jedes Mal wenn es geschneit hat, kann erst gar nichts richtig festfrieren und das Dach ist binnen weniger Minuten wieder frei und vor Einsturz geschützt...
Zitat von Madam.TDamit es in Zukunft erst gar nicht soweit kommt haben wir uns im Baumarkt einen Teleskopstiel samt Schaumstofflippe aus dem Gardenasystem geholt (Maximallänge 4 m). Mit diesem können wir nun von den Schlafzimmerfenstern aus den Schnee bis auf ca. 50 cm ans Vordachende heranschieben. Von dort aus kann der Rest mühelos von einer ans Dach angelehnten Leiter aus herunter gezogen werden.
Macht man das jedes Mal wenn es geschneit hat, kann erst gar nichts richtig festfrieren und das Dach ist binnen weniger Minuten wieder frei und vor Einsturz geschützt...
Das doofe ist nur, dass wir wohl die nächsten 20 Jahre keinen Schnee mehr bekommen werden...
Zitat von RaloDas Doofe ist nur, dass wir wohl die nächsten 20 Jahre keinen Schnee mehr bekommen werden...
Ralo, der Wetterfrosch
Das mag sein, aber wenn das Gardenasystem in diesem Winter (der ja bekanntlich noch bis April anhalten soll) auch nur einen weiteren Aufstieg aufs Dach verhindert, hat sich die Anschaffung schon gelohnt. Hatten das Ding im Verlauf des letzten Monats nämlich mindestens jeden 2. Tag im Einsatz, an manchen Tagen haben wir auch 2x abgeschoben...
Außerdem passen da ja auch andere Geräte dran, z. B. der Apfelpflücker, damit ich im Herbst den Baum vom Nachbarn nach altländer Art plündern kann, ohne übern Zaun klettern zu müssen...
Zitat von RaloDas Doofe ist nur, dass wir wohl die nächsten 20 Jahre keinen Schnee mehr bekommen werden...
Ralo, der Wetterfrosch
Außerdem passen da ja auch andere Geräte dran, z. B. der Apfelpflücker, damit ich im Herbst den Baum vom Nachbarn nach altländer Art plündern kann, ohne übern Zaun klettern zu müssen...
Genau ...und dann kannst Du ja dem Äppelschinder "Schrotto" das Ding mal anbieten!
Bevor ich solch ein Zirkus machen würde mit Gefrierbeutel, Meßbecher und was auch immer noch, hätt ich gleich den Schnee runtergeschaufelt. Eure Sorgen möcht ich haben.
Zitat von Madam.TAußerdem passen da ja auch andere Geräte dran, z. B. der Apfelpflücker, damit ich im Herbst den Baum vom Nachbarn nach altländer Art plündern kann, ohne übern Zaun klettern zu müssen...
Zitat von lexy - the brainBevor ich solch ein Zirkus machen würde mit Gefrierbeutel, Meßbecher und was auch immer noch, hätt ich gleich den Schnee runtergeschaufelt. Eure Sorgen möcht ich haben.
Tja, da schlägt der "Technische Beruf" eben durch. Ich hab auch sofort angefangen das mal auszurechnen. Man kann eben nicht aus seiner Haut! Ich find sowas immer irgendwie Interessant. Mal wieder was aus und für die Praxis.
Zitat von Madam.TAußerdem passen da ja auch andere Geräte dran, z. B. der Apfelpflücker, damit ich im Herbst den Baum vom Nachbarn nach altländer Art plündern kann, ohne übern Zaun klettern zu müssen...
Man, Du lernst ja echt schnell...
Es gibt von Gardena den Apfelpflücker auch in der "Altländer Version". Da ist der Stiel dann 12 m lang und noch aufs Doppelte zu verlängern, falls 2 Grundstücke abgeerntet werden sollen. Da kann man dann gleich da die Äpfel pflücken, wo man sich das Teil vorher geliehen hat. Mit Schneelasten hat man im begnadetem Landstrich eh kein Problem, da sich unter dem Dach sowieso nur die Gästezimmer...die heißen im Alten Land übrigens nicht Gäste- sondern Fremdenzimmer, warum wohl ? ...befinden. Da ist es egal, wenn da mal ein Balken abgeht.
Schrotto der Erforscher der Sitten und Gebräuche von Eingeborenen
Zitat von lexy - the brainBevor ich solch ein Zirkus machen würde mit Gefrierbeutel, Meßbecher und was auch immer noch, hätt ich gleich den Schnee runtergeschaufelt. Eure Sorgen möcht ich haben.
Tja, da schlägt der "Technische Beruf" eben durch. Ich hab auch sofort angefangen das mal auszurechnen. Man kann eben nicht aus seiner Haut! Ich find sowas immer irgendwie Interessant. Mal wieder was aus und für die Praxis.
Außerdem wollte ich mit der Messung einen Nachweis für die Gewichtslast haben, weil Männe nämlich schon ganz nervös wurde. Mich wollte er nicht zum Abschieben aufs Dach lassen, er selber ist aber zu schwer für die Doppelstegplatten. Durch das Messen und Nachrechnen sowie einer Rückfrage beim erstellenden Dachdecker ließ er sich dann halbwegs beruhigen.
Man sollte allerdings auch dazu sagen, dass seine Sorge weniger der Konstruktion galt sondern eher den relativ kleinen Fundamenten der an der Gartenseite stützenden Balken. Da wir beim Anlegen der Terrasse relativ gutes Material zur Verfügung hatten und dieses auch sehr gut (mit 800" Rüttelplatte) verdichtet haben, sind wir für die neuen Fundamente nämlich nicht sonderlich tief runter gekommen. Der Untergrund war hart wie Beton...
Zitat von schrottoEs gibt von Gardena den Apfelpflücker auch in der "Altländer Version". Da ist der Stiel dann 12 m lang und noch aufs Doppelte zu verlängern, falls 2 Grundstücke abgeerntet werden sollen.
Das mit den 12 Metern hättest du mal eher sagen sollen!!! Unsere rd. 4 m sind nämlich ein wenig knapp für das Vordach. Wär das Ding ca. nen halben Meter länger, blieben keine Reste am unteren Ende, für die ich auf die Leiter steigen muss...
Zitat von Madam.T zu schwer für die Doppelstegplatten. Durch das Messen und Nachrechnen sowie einer Rückfrage beim erstellenden Dachdecker ließ er sich dann halbwegs beruhigen.
Man sollte allerdings auch dazu sagen, dass seine Sorge weniger der Konstruktion galt sondern eher den relativ kleinen Fundamenten der an der Gartenseite stützenden Balken. Da wir beim Anlegen der Terrasse relativ gutes Material zur Verfügung hatten und dieses auch sehr gut (mit 800" Rüttelplatte) verdichtet haben, sind wir für die neuen Fundamente nämlich nicht sonderlich tief runter gekommen. Der Untergrund war hart wie Beton...
Moin,
1. auf Doppelstegplatten läuft man nicht rum, ohne ein Brett als Lastverteilung zu haben. Erst Recht nicht, bei -- Tempraturen.
2. Fundamente sind auf gewachsenen Boden zu gründen. Ist dies nicht möglich, sollte Fundament mit einer größeren Auflagefläche zu wählen. Und IMMER frostfrei. Man spricht hier von einer Tiefe von mind. 0,80 m in der Alpen spricht man von bis zu 1,20 m.
Mal ans Anmerkung:
@Kasenmattenede, Du bist wohl ein heimlicher Statiker !!! Respekt, sehr gut erläutert !!
Ich hatte in der letzten Zeit auch mit einem Statiker zu tun, um die Schneelast bei den städtischen Gebäuden zu überprüfen. War aber alles in Ordnung.