So, Ich bin die ersten 200km mit 50:50 Gemisch E85 (faktisch 42,5% Ethanol) gefahren. Bei der momentanen Fahrsituation und Fahrstil erwarte ich einen Energiebedarf von 6,5 L Super auf 100km oder umgerechnet nach Energiewerten 7,6 Liter mit 50:50 Gemisch, aber verbrauchte nach 200km exakt 14 Liter.
Lambdasonde regelt den Luftwert problemlos aus, Kaltstartprobleme sind unbekannt und im unteren Drehzahlbereich ist sogar (gefühlsmässig) mehr Drehmoment vorhanden. Bis 140 regelt er sehr gut, schneller konnte ich bisher nicht fahren. Ich werde mir ein Messgerät an die Lambdasonde anschliessen, um zu sehen, ob der Motor im Vollast-Bereich abmagert und die Menge am Druckregler kompensieren. Wie es aussieht kann ich die Erfahrungen der anderen Ethanol-Versuchskaninchen zu 100% bestätigen, dass heutige Fahrzeuge schon sehr gut auf diese Umgebungsänderung angepasst sind.
@Realo: Ich habe von der Politik keine Ahnung, aber vermute viele Machenschaften derjenigen, die sich die Milliarden in die Tasche stecken... Hier ist die Plauderecke und da stelle ich eben auch meine Meinung ein, auch wenn sie mit Anderen nicht konform geht, sie hat keinen Anspruch auf Richtigkeit.
Schade das der Versuch damals so schlecht verlief, da kannst du mir doch bitte Informationen zukommen lassen, wo das Problem hauptsächlich war. Ich kann mich an eine Aktion mit einem Sportboot mit 40 PS Aussenborder noch gut erinnern, wo nach erstmaligem Betanken mit bleifreiem Kraftstoff die Benzinpumpe nach kurzer Zeit den Dienst aufgab. Die Alkoholanteile haben das Gummi Rückschlagventil einfach aufgelöst. Das war ärgerlich, weil wir einige Km zurückpaddeln mussten. Der Hersteller kannte es schon und hatte uns für ein paar Pfennige alkoholfeste Ventile in die Hand gedrückt. Das war so...um 1980 herum... Heutige Fahrzeuge sind bis auf die Steuerung schon gegen Alkohole gut geschützt, weil es ohnehin schon im Benzin enthalten ist, es wird nach Gesetz weiterhin zunehmen und die Autobauer (und Kunden) müssen damit leben.
@Corsa Cab: Was ist ein Oldie? Damals gab es keinen durch Alkohole versetzten Brennstoff und die Fahrzeuge vor 1985 wurden zum Springbrunnen, wenn keine resistenten Materialien verbaut wurden. Das ist aber nur eine Unannehmlichkeit und die Probleme sind lösbar.
@Klausi...: LPG finde ich klasse, aber wenn der Umbau dem 2-fachen Wert eines Fahrzeugs entspricht womit ich einige Jahre fahren kann, suche ich nach besseren Lösungen, so dicke habe ich es nicht.
Hallo @Winston, ich wollte Dich nicht "anmachen", nur einiges richtig stellen. Sorry wenn es falsch angekommen ist, Du kannst posten was Du möchtest, wenn es nicht gegen die Forenregeln verstösst............ Das ist aber NICHT meine Sache.
Es gibt keine Aufzeichnungen zu diesem Großversuch der BP im Internet, das Ergebnis war seinerzeit viel zu peinlich für die BP. Soweit ich mich erinnere, damals gab es auch noch verbleites Benzin, mochten die Kolben, Kolbenringe und Zylinderlaufbuchsen das Ethanol nicht.
Kann heute anders sein, ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück und Erfolg bei Deinen Versuchen.
Grossartige Sorgen brauche ich mir aber nicht zu machen da ich nur das Nachstelle was Anderere schon seit fast 1 1/2 Jahren durchführen. Lecks braucht man heutzutage nicht zu befürchten und die Brennstoffmenge wird herforragend durch die Steuergeräte dosiert. Überhitzungen wie sie damals mit Vergaser oder statischer Einspritzung wohl vorkamen sind so lange man in der Lambdaregelung verbleibt (Also kein Dauer-Vollgas) nicht zu befürchten. Leider sehen es die Steuergeräte nicht vor das Vollgasgemisch vernünftig zu überwachen und da ist ein manueller Eingriff im Benzindruckregler nötig. Besser wär es natürlich wie bei den Flexifuel Fahrzeugen eine vollständige variable Brennstoffregelung einzubauen aber das war bei älteren Fahrzeugen bisher nicht angedacht.
Grossartiges Einsparpotential wird es ohnehin nicht geben da der Schnaps bei 0,99 Euro einfach zu teuer ist und der Mehrverbrauch soweit ansteigt das nahezu +- Null dabei herauskommt. Momentan ist Superbenzin wieder etwas günstiger geworden so dass man es sein lassen könnte aber ich teste wie Andere gerne das technisch Mögliche.
Als ich damals beim Bund (Luftwaffe) noch mit Raketensystemen zu tun hatte (war da Wartungstechniker) bestand durchaus die Möglichkeit, aber Alkohol ist ungefährlicher als Benzin, also müsstest du ja den Benzinern die Sicherheit absprechen, Alkohol bekommt man da schwerer entzündet.
Und wenn es mir mal ganz schlecht geht, lege ich mich unter den Tank und lass das Zeug in mich hereinlaufen (hiks... )...
Ich überlege mir schon die ganze Zeit was ich den Grünen so sagen soll wenn sie den Geruch des Fahrzeugs als ungewöhnlich empfinden und ich zu einer Alkoholkontrolle mal pusten muss. Da werden sie wohl unheimlich enttäuscht werden, aber ich möchte mir mit meinem Schnapsverbrenner auch Unanehmlichkeiten ersparen...
Technisch habe ich da keine Probleme damit, der läuft wesentlich ruhiger. Mein Amateurfunk-Kollege hat mich gerade (habe 3 Bier getrunken) mit der Kiste nach Hause gebracht und er war begeistert. Demnächst muss ich auch noch seinen Antrieb (auch ein Opel Astra Kombi) überwachen und einstellen, damit er den 'Allohol' reinschütten kann.
Wie auch immer, viel Einsparungen kann man damit nicht erreichen aber es geht erstmal nur um den Spass bei der Sache... wobei die erstaunten Opel-Fritzen schon einen annehmbaren Anteil des Erstaunens ausdrücken, woran ich mich labe und was schon fast Bezahlung genug ist...
Ich habe nun 450 Km mit Gemisch herunter und wollte an der Multec den Benzindruckregler schon mal auf die erwarteten E85 hochdrehen. Das war nicht gut, weil die Gewindegänge verlackt sind und ich hatte die Schraube rundgedreht. Ich musste also den Benzindruckregler abbauen und Membrane sowie Feder und Federsitz abnehmen und habe den Rest (Blechgehäuse mit Schraube in der Mitte) bei schwacher Flamme etwas über 200 Grad erwärmt. Dann liess sich die Einstellschraube durchdrehen und ich hatte (nach viel Kriechöl) einen einstellbaren Druckregler.
Da der erste Versuch beim Zusamenbau fehlgeschlagen war (die Pumpe hat so viel Brennstoff gefördert, dass der Motor hydraulisch blokierte), musste ich das ganze Gewerks noch mal zerlegen und neu zusammenschrauben.
Nach einigem Orgeln sprang er wieder an und ich konnte den Druckregler nun sauber einstellen. Ich habe ihn (eine Umdrehung) fetter eingestellt, weil ich morgen den Brennstoff auf E85 umstellen will. Bisher hat das Steuergerät ja den E42,5 ausgeregelt, aber das bringt ja nahezu nichts.
Ich werde weiterhin berichten. Andere Erfahrungen sind immer willkommen...
Ich habe 38L E85 pur nachgeschüttet, ergibt bei knapp 12L Rest E42,5 nun gut E75. Ich musste den BDR an der Multec 2,5 Umdrehungen reindrehen bis er so lief wie vorher. Leider habe ich momentan kein Manometer um es nachzumessen, das werde ich nachholen. Die Multec läuft mit nur geringem Druck (soll=0,75) und da ist eine Anhebung auf ca 1 Bar kein allzugrosser Stress und die Benzinpumpe scheint es zu können.
Verbrauch war mit E42,5 genau um den Betrag höher wie der Energieverlust des Alkohols einen Mehrverbrauch erforderte. Ich hatte 6,5 L bei Super erwartet und habe 7,5 L bei E42,5 verbraucht. Inwiefern es sich fortsetzt wird die Zukunft zeigen...
Das Einsparpotential ist bei 0,99 Euro der Liter hier nahezu null aber es geht erst mal um den Spass beim Basteln.
Das Kaltstartverhalten war vorhin recht erbärmlich und ich musste etwas Orgeln. Nachdem er etwas Temperatur bekam war alles IO. Da der Motor nicht mehr so dicht ist (sind einige Riefen in den Laufbuchsen) und er bei Frost auch sicher starten soll habe ich 5L Super nachgetankt und bin bei E65.
Mit dieser Mischung rechne ich erstmal mit keinen weiteren Problemen und im Sommer kann man dann das Zeug Pur fahren.
Wie es aussieht ist der Mehrverbrauch nur noch unwesentlich angestiegen und ich rechne mit einem Verbrauch von 8L (+-). Ich werde den Benziner also eine weitere Woche als Arbeitsfahrzeug nehmen und den Verbrauch auspegeln.
Man kann es Drehen und Wenden wie man will und es kommt nicht viel Sinnvolles dabei heraus. Prinzipiell geht es aber 99 Cent oder umgerechnet 1,45 Dollar für einen Liter E85 ist zu teuer. Da komme ich auf 8,50 Euro auf 100Km und mit Super auf 9 Euro 100km. Da ist der Diesel immer noch konkurrenzlos im Vorteil bei 6,50 Euro 100km. In Brasilien kostet der Ethanolsprit die hälfte und mit dem Preis kann man dann auch wirtschaftlich Fahren.
Hier in Deutschland ist alles nur Nepp.
Ach ja... Diesel kostet im Baltikum umgerechnet 95 Cent der Liter (habe mal Pappa angerufen und zum Geburtstag gratuliert). Anscheinend kaufen die Mineralölkonzerne dort billiger ein oder haben bessere Raffinerien ?
Nun lohnt sich der Stress mit dem Spiritus ja garnet mehr. Bei E65 verbrauche ich 8L. Das Gemisch kostet mich umgerechnet 1,063 Euros /L x 8 ergibt rund 8,50 Euros für 100 Km. Pures Super wird momentan für 1,289 verkauft und davon benötigt der Benziner genau 6,5L/100km also kostet es 8,32 Euro für 100km.
Warum purzeln die Benzinpreise Diesel ist immer noch Teuer und gerade mal 2 Cent billiger als Superbenzin...
Ich warte mal ab bis Benzin nach oben steigt, dann mache ich mit dem Ethanol weiter, momentan zahle ich sogar drauf.
Nun lohnt sich der Stress mit dem Spiritus ja garnet mehr. Bei E65 verbrauche ich 8L. Das Gemisch kostet mich umgerechnet 1,063 Euros /L x 8 ergibt rund 8,50 Euros für 100 Km. Pures Super wird momentan für 1,289 verkauft und davon benötigt der Benziner genau 6,5L/100km also kostet es 8,32 Euro für 100km.
Warum purzeln die Benzinpreise Diesel ist immer noch Teuer und gerade mal 2 Cent billiger als Superbenzin...
Ich warte mal ab bis Benzin nach oben steigt, dann mache ich mit dem Ethanol weiter, momentan zahle ich sogar drauf.
Ich bin gerne am Experimentieren aber zur Ökologie muss auch die Ökonomie passen. Ich habe ja nicht gesagt, dass es nun aufhört, aber Geld kann ich besser ausgeben, als es in Autos zu verbraten.
Ein Vorteil von Ethanol habe ich zumindest herausgefunden... Alle damit in Berührung kommenden Teile sind nun blitzeblank und so langsam gewöhnt sich der Motor daran. Die Mehrverbräuche reduzieren sich allmählich und neben den extrem guten Abgaswerten sind die Umstell- Probleme am Abklingen. Mal sehen wie es weitergeht, Benzin wird ja nicht (momentan schon etwas) billiger. Ich werde als Arbeitsfahrzeug erstmal auf den Diesel umsteigen und im Frühjahr am Benziner weiter schrauben.