Gestern abend habe ich noch ein bischen in der Glotze rumgezappt und bin dabei zufällig bei Spiegel TV mitten in einem Bericht gelandet, in dem es darum ging, dass unsere Legislative den Beimischungsanteil von Biodiesel per Gesetz erhöhen will...
Wenn ich mich recht erinnere, geht es beim Biodiesel nicht nur darum, angeblich die Umwelt zu schonen, sondern vor allem darum, uns nicht von den Erdöllieferungen anderer Länder abhängig zu machen.
Da der Anbau von Biomasse inzwischen offenbar lukrativer ist, als der von Lebens- und Futtermitteln wird immer weniger Getreide sondern immer mehr Biomasse angebaut. Dies führt bereits jetzt dazu, dass der innerdeutsche Bedarf an Getreide nicht mehr innerhalb deutscher Grenzen gedeckt werden kann, so dass Zukäufe aus dem Ausland erforderlich geworden sind.
Hierdurch sind die Getreidepreise inzwischen um ca. 50% gestiegen, so dass zukünftig auch die Preise für die entsprechenden Endprodukte (Brot, Müsli, Fleisch, Milch, etc.) steigen werden...
Ich verstehe die ganze Unlogik nicht. Sollten die Spritpreise nicht mehr bezahlbar sein, so kann jeder im äußersten Notfall auch mit Öffis dahin kommen, wo er hin will, auch wenn er dafür wesentlich mehr Zeit benötigt und die Fahrten unbequemer sind. Was aber machen wir, wenn wir unsere Lebensmitel nicht mehr bezahlen können? Biodiesel schlucken???
Komisch, dass dies Thema bislang niemanden dazu angeregt hat, seinen Senf dazu zu geben...
Soll ich jetzt daraus schließen, dass mir alle User dieses Forums uneingeschränkt Recht geben? Oder interessiert es einfach keinen?
Als kleine zusätzlich Info: Wer seinen Diesel mit reinem Biodiesel betankt, spart pro Liter ca. 15% des Kaufpreises. Was einem allerdings keiner sagt ist, dass der Verbrauch sich um bis zu 30% erhöhen kann (daher müsste auch davon auszugehen sein, dass eine höhere Beimischung von Biosprit auch hier eine Verbrauchserhöhung zur Folge hat, auch wenn diese verhältnismäßig gering ausfällt)...
Des Weiteren vertragen viele Dieselmotoren keinen reinen Biosprit, Freigaben erfolgen seitens der Fahrzeughersteller nur bis zu einer Beimischung von 8-10%. Es haben sich schon so manche ihre Motoren mit Biodiesel hochgejagt...
Sicherlich sind politische Entscheidungen nicht immer leicht zu fällen. Für mich gilt es abzuwägen womit ich akzeptabel meinen Arbeitsplatz erreiche. Öffentliche Verkehrsmittel scheiden erstmal aus weil 3 Std. Fahrzeit im Schnitt gegenüber 40min mit eigenem KFz keine Alternative für mich ist. Davon abgesehen braucht die Alternative auch Energie welche sie mit gleichem Preis bezahlen und hier fahren nur Dieselangetriebene Züge.
Viele Leistungen basieren auf dem Mineralöl und somit wird alles Teurer, auch die Produkte der Bauern. Das der Anbau von Ölpflanzen lukrativ erscheint ist nachvollziehbar aber durch den Mangel an Getreide steigen diese Preise so das der Bauer wieder Getreide nimmt wenn es sich für ihn lohnt.
Es gibt schon viele Systeme für sparsame Antriebe aber so lange der Durchschnitts- Fahrer lieber 150 KW anstatt 15 KW Fahrzeuge bevorzugt und jedes erdenkliche Geld dafür ausgibt (und sich auch Verschuldet) bietet die Industrie keine Ausweichmöglichkeit solange sie gut an dem Kunden verdient.
Zuletzt... Biodiesel schlucken ?... nee nee, der Mensch war immer sehr Erfindungsreich wenn es darum ging etwas auf den Teller zu bekommen auch wenn eigentlich nichts da war. Die Nahrungsmittelpreise werden wie die Energie die zur Herstellung und Transport notwendig ist ansteigen und eigentlich haben wir viel zu lange schon auf dem Erdöl herumgeritten und in absehbarer Zukunft kannst du ein Liter Brennstoff mit Gold aufwiegen (oder ähnlich Seltenem und Begehrtem). Zu Zeiten meiner Urgrosseltern gab es kein Benzin/Diesel und sie lebten auch Glücklich.
Ich möchte bestimmt nicht die Zeit zurückdrehen und auf die heutigen Bequemlich- keiten verzichten aber ich muss halt noch mehr Sparen und hoffe das die Industrie eine Alternative zulässt mit der ich weiter leben kann. Ich hoffe der 'Loremo' wird kein Windei und von den etablierten mal wieder geblockt. Dann werde ich mir so 2009 doch mal einen Neuwagen leisten...
Wer sein Fahrzeug mit Biodiesel betreiben möchte muss eben Vorkehrungen treffen damit er lange funktioniert. Biodiesel enthält nach der Veresterung um das Glycerin zu binden und die Viskosität zu reduzieren noch erhebliche Anteile von Methanol. Das hat eine hohe Lösefähigkeit aber alle Benzinsorten haben ohnehin schon einen hohen Methanolanteil also brauchst du nur alle Dichtungen und Leitungen vom Benziner an deinen Diesel zu schrauben und kannst Biodiesel fahren. Als es mit Bleifrei-Benzin in Deutschland losging war ein ähnliches Gezeter weil die Auto's Probleme bekamen und die Industrie wollte aber weiterhin ihren alten Krempel verkaufen und verhinderte die Nutzung für den Anwender bis ein Gesetz geschaffen wurde welches die Verwendung von Bleitetraethyl verbat. Also bitte keinen Stress wegen Bio-Diesel, die Auto-Verkäufer wollen eben darauf nicht reagieren obwohl es keinen Grund dafür gibt.
Ich habe es einmal erlebt. Der Fahrer eines alten Mercedes Benz (wirklich alt) 200 Diesel mit 55 PS hat seine Kiste mit Öl von Herrn Aldi vollgetankt. 1 Liter Pflanzenöl 69 Cent. Ich habe ihn natürlich angesprochen auf Umbauten an seinem Motor. Er meinte nur lapidar : Die Kiste wäre 210.000 km gelaufen, und ihm wäre es inzwischen egal. Er hat erst mit einer 50:50 Mischung experimentiert, ist dann mutiger geworden und ist jetzt bei 90:10. Als der Typ losfuhr oweia, Russ und Qualm ohne Ende. Das kann es aber auch nicht sein ?
Meine persönliche Meinung: Die Autos müssen wieder deutlich leichter werden ! Mein R4 mit 34 PS wog 678 kg, war ein vollwertiges Fahrzeug, hatte eine gigantische Zuladung von 560 kg, lief 135 km/h Spitze und verbrauchte 4,8 Liter normal Benzin auf 100 km. In der Stadt waren es 5,3 Liter.
Mein Meriva wiegt 1,3 Tonnen, hat bloss 460 kg Zuladung, hat 125 PS, läuft (mit Anlauf) 200 km/h aber verbraucht 6,9 Liter Diesel. Wenn wir einmal die passive Sicherheit ausklammern, dann ist dies nicht unbedingt ein technologischer Fortschritt !
Wenn ich die technischen Möglichkeiten hätte, dann würde ich gern mal einen alten R4 optimieren. Scheibenbremsen, eine Motorhaube aus Kunststoff, den alten 845 ccm Motor gegen einen kleinen modernen Turbo-Diesel mit RPF tauschen, usw. 2-3 Liter Verbrauch bei Fahrleistung bis 140 km/h wären bestimmt locker machbar. Naja, nur mal eine Spinnerei von mir..................... Deswegen fand ich den alten Opel Agila so schön, bloss auch wieder zu schwer.
ich bin der meinung, wenn es wirklich für die umwelt sein sollte dann müsste der bio-sprit billiger sein als der normale. dann würden wir freiwillig was für die umwelt tun. im moment ist das nur abzocke vom staat.
denke mal das hauptproblem beim bio-sprit is einfach, dass man pro hektar anbaufläche einfach zu viel "rohöl-sprit" braucht. und sorry, aber der effekt vom biosprit is doch echt schon hinüber wenn ich für einen liter biosprit aus raps nen halben liter "normalen" sprit brauch....
Das mit dem Aldi-Öl habe ich auch mehrfach getestet und es raucht bei richtiger Einstellung (bzw passenden Einspritzdüsen) nicht ausser das man die Aromaten mit der Nase warnimmt. So einfach irgendein Zeug reinhauen ist da ohne eine Vorbereitung sinnlos. An der Rapsöl-Tankstelle bekommt man das Fett dann ohne aromatische Reststoffe und das riecht man nahezu garnicht mehr. Russbildung ist geringer als bei Diesel aber Ökologisch gesehen auch nicht viel Besser wie Diesel so lange die Bauern eben mit Diesel über den Acker fahren.
Die Firma 'Elsbett' bietet da passendes an und das funktioniert auch richtig.
Nächstes Experiment von mir ist nun Ethanol. Die meisten Benzinmotoren können einen hohen (bis 40%) Anteil ohne grossartige Änderungen verbrennen. Die Abgaswerte sind dabei deutlich besser als bei purem Benzin/Super. Um Alkohol zu 100% zu nutzen sind dann wieder Umbauten vonnöten weil die Energie vom Ethanol gut 1/3 tel geringer ist und das kompensiert werden muss. Die Lebensdauer des Antriebs erhöht sich sogar weil der Motor bei 110 Oktan keine Klopferscheinungen mehr zeigt und das begrüssen die Lager (weicher Lauf). Ökologisch gesehen ist es wieder nur ein geringer Vorteil weil es zu Monokulturen führt und die Erstellung eben nicht Energieneutral durchgeführt werden kann.
Nun zu den Auto's... Die klassischen Hersteller in Deutschland sind darauf bedacht den Kunden so einzuengen wie SIE es für richtig erachten. Zum Einen möchten die Autofahrer immer mehr Unsinn in ihren Fahrzeugen was eben Gewicht und Fehler- häufigkeit erhöht und zum Anderen ist doch heutzutage keiner mehr mit einem Auto unter 100 PS so wirklich zufrieden. Neue Werkstoffe um das Gewicht zu reduzieren gibt es schon lange aber das würde den Gewinn der Konzerne schmälern weil sie eben teurer sind als Gussmotoren mit Blechkarrosse zusammen zu bauen.
Ein Auto unter 3L Diesel oder 4L Benzin ist durchaus machbar aber die Akzeptanz seitens der Käufer entwickelt sich ja gerade erst.
Zitat von Winston Ökologisch gesehen ist es wieder nur ein geringer Vorteil weil es zu Monokulturen führt und die Erstellung eben nicht Energieneutral durchgeführt werden kann.
Hab darüber neulich nen Bericht gesehen über Brasilien. Die sind ja schon Ethanolgrossvermarkter NR1. Nur das Problem ist, dass die das Zeug aus Mais machen! Die lassen lieber die Bürger hungern, als aufs Auto zu verzichten. Und als nächstes holzen'se wieder Urwald ab, um den Mais noch grossflächiger anbauen zu können! Das kanns auch nicht sein! Also ich würde, wenn ich was zu sagen hätte, auf Wasserstoff setzen! Da haben wir genug davon, man müsste das Zeug halt kostengünstig herstellen können!
Klar das es Probleme gibt aber momentan ist mir die Jacke näher wie die Hose und ich muss zur Arbeit kommen, das ist mit BIO-Sachen eben billiger auch wenn es nicht 'BIO' ist. Das ist mir persönlich SCHEI..EGAL und so lange die Politiker mich Neppen (Ich bin ja ein flexibler Arbeitnehmer) bin ich dauf angewiesen die Lücken zu nutzen.
Das der Erdball dabei auch vor die Hunde geht ist mir persöhnlich einerlei und so lange lebe ich wohl nicht.
Warum geht ihr nicht zu Fuss oder benutzt ein Pferd ???
Da braucht mir keiner ein schlechtes Gewissen einzureden....
Wasserstoff ist KEINE Energiequelle sondern nur ein Medium. Da muss erstmal in den Kraftwerken (Meist Kohle = viel CO2) Energie hergestellt werden.
Klar das es Probleme gibt aber momentan ist mir die Jacke näher wie die Hose
Verständlich , so denken wir wohl alle ein bißchen !
ZitatDas der Erdball dabei auch vor die Hunde geht ist mir persöhnlich einerlei und so lange lebe ich wohl nicht.
Das kanns aber auch nicht sein , Winston
ZitatWarum geht ihr nicht zu Fuss oder benutzt ein Pferd ???
Weil wir nicht mehr im Mittelalter sind und heute mobil sein müssen ! Und Pferde produzieren auch CO2 .
ZitatDa braucht mir keiner ein schlechtes Gewissen einzureden....
Hat auch keiner getan oder auch nur gewollt. Doch ein bißchen "schlechtes Gewissen" hat doch schon vieles auf den Weg gebracht
ZitatWasserstoff ist KEINE Energiequelle sondern nur ein Medium. Da muss erstmal in den Kraftwerken (Meist Kohle = viel CO2) Energie hergestellt werden.
Zustimmung , H kommt nicht elementar vor und muß gewonnen werden . Wenn H mit Strom hergestellt werden muß ist das ganze gesamt Energetisch gesehen schwierig. Das würde nur Sinn machen wenn der Strom aus erenuerbaren Energien kommen würde , in diesen gebrauchten Mengen haben wir das aber z.Zt, nicht. Es gibt aber inzwischen auch andere Gewinnungsverfahren als die Elektrolyse von Wasser zb Photochemische Herstellung Biogas Verfahren und andere.
Ich wusste gar nicht das du dich angesprochen gefühlt hattest, dein Beitrag war OK und die Energieeffizienz hatte ich ja bestätigt.
@kasemattenede: So ganz ist es mir nicht Einerlei aber ich muss eben die für mich nötigen Schritte durchführen. Komisch für mich dabei ist das die Opel'ze eigentlich gut vorbereitet sind aber hier im Teutonenland es keine Autos dafür gibt.
Pferde produzieren auch CO2, auch jeder Mensch also haltet den Atem an für mindesten 1000 Jahre...
Nun nochmal zum Wasserstoff, Hydrogenium können wir aus keinem Loch fördern und da würde ich mal ein paar Spenden in die Fusionstechnik reinpumpen damit die armen Wissenschaftler endlich mal weiterkommen.